Für Theo Schipp ist jede Kachel ein genau ins Gesamtgefüge integrierter Mosaikstein der Ofenskulptur, die genau geplant, getrennt, gebrannt und nachher am Ofenstandort zu einem funktionierenden Ganzen zusammengefügt wird. Wird eine der Kacheln beim Herstellungsprozess oder Einbau beschädigt, so muss sie nachgefertigt werden und darf dennoch den Charakter der Vorgängerin nicht einbüßen. Form, Oberfläche und Farbgebung – alles muss stimmen, damit sie sich später nahtlos einfügt.

Diese Erfahrung mit solchen nachträglich ergänzten Mosaiksteinen wissen auch Besitzer historischer Öfen zu schätzen. Denn für Öfen, die teilweise bis zu 300 Jahren alt sind, arbeitet Theo Schipp fehlende Elemente nach. Die Herausforderung der Nachbildungen ist neben der Form auch die Glasur. Früher war die Auswahl an Rohstoffen sehr eingeschränkt, sie waren oft verunreinigt, auch wurde mit giftigen Stoffen wie Bleiweiß und Bleimennige gearbeitet. Das Herstellen des alten Glasurcharakters erfordert viel Improvisation und oft eine Unzahl von Glasurproben.