Mehr als 400 Kachelöfen hat der Baukeramiker Theo Schipp in den vergangenen 25 Jahren geschaffen, jeder ein Unikat. Ihn reizt das Zusammenspiel von Gestaltung und Technik, von Form und Funktion. Nach Anfängen in der Gefäßkeramik sind seit Mitte der 80er Jahre Kachelöfen der Schwerpunkt seines keramischen Arbeitens. Daneben stellt er in der Form und Farbgebung reduzierte und stilvolle Möblierungen, Wasserspiele und Objekte – meist für den Garten – her, gerne kombiniert er hierzu auch Keramik mit Metall und Holz. Seine gesamte Baukeramik hat stets die Gestaltung von Räumen im Blick – sei es draußen in einem landschaftsgärtnerischen Sinne oder besonders in Gebäuden.
Mit jedem Ofen entsteht ein Unikat. Neben der künstlerischen Formensprache fordert Theo Schipp von sich „ein stimmiges Konzept“, das die Raumgröße und -ausstattung genauso im Blick hat wie die Heizbedürfnisse der künftigen Ofenbesitzer. Das Zusammenspiel von Gestaltung und Technik reizt und fordert ihn. Sofern möglich, lässt er sich vom späteren Standort des Kachelofens inspirieren. In der Regel verschafft er seinen Auftraggebern mit einem Modell im Maßstab von 1 : 10 die Möglichkeit, visuell an seiner Idee teilzuhaben und sich von der Form oder auch Farbgebung oder Oberflächenstruktur vorher einen Eindruck zu machen. Gespräche mit dem Kunden, der Koordination mit dem Architekten und nicht zu vergessen, mit dem Schornsteinfegermeister bilden die Pfeiler einer jeden neuen Arbeit.
Neben Kunst und Technik ist das Naturmaterial Ton selbst eine Herausforderung für jeden Baukeramiker. Passgenauigkeit, Schwund und Verzug beim Trocknen und Brennen, besonders bei großen Stücken sind für Theo Schipp Routine und integraler Bestandteil seiner Arbeit geworden. Als Arbeitsmaterial benutzt er eine grob schamottierte Steinzeugmasse aus dem Westerwald, mit der das Kachelmaterial bei 1050°C und die Arbeiten für den Aussenbereich, die ja frostbeständig sein müssen, bei 1250°C gebrannt werden.
Doch er arbeitet auch immer wieder gern mit Metall und Holz, kombiniert beide wiederum miteinander und mit der Keramik. So, wie zwischen bestimmten keramischen Oberflächen und Glasuren Symbiosen entstehen, so geschieht dies auch zwischen Keramik, Metall, Holz und vielen anderen Materialien Die Vielfalt der Formen wird durch die Materialkombinationen im
freien künstlerischen Arbeiten noch größer. Auch im Ofenbau setzt Theo Schipp ab und zu auf Kombinationen mit Metall. Doch Form, Funktion, Farbgebung und Oberflächenstruktur im Raum – das bleibt stets der Kern seines baukeramischen Schaffens.